Reaktion auf Pressemitteilung der Hünstetter Grünen
„Ich nehme die Pressemitteilung des Ortsverbandes BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit Erstraunen zur Kenntnis“, reagiert Hünstettens Bürgermeister Jan Kraus auf die Kritik der Grünen.
„Ich möchte nicht in einen Streit treten, wer in Hünstetten, welche Themen angestoßen hat. Ich empfinde es jedoch mehr als bedauerlich, dass wichtige Themen von einer politischen Partei in dieser Art dargestellt und zerredet werden“, so Kraus.
„Die Gemeinde Hünstetten hat trotz der Trockenheit der letzten Jahre die Wasserversorgung der Bevölkerung gewährleistet und hat entsprechende Maßnahmen ergriffen, um die Versorgungssicherheit in den nächsten Jahren auch weiterhin gewährleisteten zu können. Im Hinblick auf die Eigenversorgung wurde erst im letzten Jahr in der zuständigen Betriebskommission ausführlich berichtet, welche Maßnahmen bereits ergriffen wurden und welche in naher Zukunft ergriffen werden“, berichtet der Bürgermeister.
„Hier wird der Eindruck vermittelt, als ob die Wasserversorgung erst jetzt ein wichtiges Thema wird. Dies stimmt so nicht. Durch die andauernde Trockenheit gerät diese nur noch mehr in den Fokus. Der zuständige Betriebsleiter ist gemeinsam mit beratenden Institutionen ständig auf der Suche nach weiteren geeigneten Maßnahmen. Ich hätte mich auch gefreut, wenn der ein oder andere Vorschlag von Mitgliedern der Grünen-Partei, die uns erreicht haben, zu einem neuen Brunnen oder einer neuen Schürfung geführt hätte. Nach Überprüfungen der Standorte waren diese jedoch nicht geeignet, so Kraus.
Laut den Geologen habe man nicht nur in Hünstetten das Problem, dass der Boden sehr wasserdurchlässig sei und bedingt durch den Taunusschiefer unterirdische Wasserspeicher selten seien. Auch diese Fakten seien der Gemeindepolitik bereits bekannt. Dennoch habe man von Verwaltungsseite noch weitere Verbesserungsmöglichkeiten gefunden, die in die Umsetzung gehen oder sich bereits in der Umsetzung befinden.
„Im Hinblick auf den Hochwasserschutz in Ketternschwalbach waren die Maßnahmen umfassender als von der Partei dargestellt. Es gab auch sehr kostenintensive Maßnahmen an Bachläufen, die zu einer Verbesserung der Situation geführt haben. Ein Regenrückhaltebecken an einer für den Ortsteil wichtigen Stelle ist wegen vollkommen überhöhter Grundstückspreise gescheitert“, erläutert der Bürgermeister.
Gemeinsam mit dem Amt für Bodenmanagement und den Vertretern der Landwirtschaft arbeite man nun an einer neuen Lösung. Diese würde zu einem neuen Feldwegekonzept und auch zu einem deutlichen Hochwasserschutz für den Ortsteil führen. In einer Art der Flurbereinigung würden alle landwirtschaftlichen Flächen umgelegt, um neben den wichtigen Gräben auch Flächen für den Hochwasserschutz zu erhalten. Erforderlich sei nun als nächster Schritt ein Gutachten im Hinblick auf die Wassermengen und die Wasserströme bei Starkregen. Das Gutachten würde beauftragt, sobald der Haushalt für 2020 genehmigt sei. Im Anschluss werde das Amt für Bodenmanagement ein sehr zeitaufwendiges Verfahren beginnen.
„Ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse zu einer deutlichen Verbesserung der Situation führen werden. Erfreulich ist, dass auch die Landwirtschaft von dem Verfahren deutlich profitieren wird. Der Landwirtschaft gehört für deren konstruktive Unterstützung mein besonderer Dank. Über diesen Weg, den wir eingeschlagen haben, habe ich in den gemeindlichen Gremien bereits berichtet. Daher ist es mir hoffentlich erlaubt, dass ich mich über die Aussagen der Partei wundere und deren interne Kommunikation hinterfrage“, so Kraus.
„Ich bitte daneben auch um Nachsicht, dass wir neben Ketternschwalbach auch noch neun weitere Ortsteile haben, die wir in den letzten Jahren nicht vernachlässigen konnten und haben. Hier wurden zahlreiche Maßnahmen durchgeführt“, so Kraus. Insbesondere die Grabenunterhaltung und die Unterhaltung der Bankette sei deutlich verbessert worden. Auch werde nun der Bauhof zusätzlich technisch und personell besser ausgestattet.
„Bezüglich der Waldbewirtschaftung bin ich in Bezug auf die Äußerungen noch mehr verwundert“, so der Rathauschef. Bei der Waldbewirtschaftung habe es schon vor Jahren ein Umdenken gegeben. Ein vielfältiger und standortgerechter Wald sei bereits das Ziel der Gemeindepolitik. Monokulturen seien Relikte der Vergangenheit und die vom Borkenkäfer betroffenen Bestände seine Jahrzehnte-alte Nadelbäume. Bei den Einschlagmengen sei man gerade in den letzten Jahren deutlich hinter den von der Forsteinrichtung ermittelten Zahlen zurückgeblieben. Ein Überschuss im Forsthaushalt sei in den nächsten Jahren überhaupt nicht denkbar. Darüber sei auch mehrfach berichtet worden.
„Wir haben im Bereich des Forst bereits wichtige Weichen gestellt und arbeiten hart daran, die Probleme bedingt durch den Borkenkäfer in den Griff zu bekommen“, so der Rathauschef. Auch freue er sich auf die nächste bereits geplante Pflanzaktion mit der Bürgerschaft im Frühjahr. Daneben seien vom Forstbetrieb selbst große Neuanpflanzungen für dieses Jahr vorgesehen. „Die Verwaltung der Gemeinde Hünstetten leistet nicht nur bei diesem Themen eine gute Arbeit. Schade, dass dies nicht bei jedem Anerkennung findet“, so der Bürgermeister abschließend.